By Claudine Marchand
Während eines Aufenthalts in einem Seminarzentrum in Südfrankreich, löste mich an einem Abend ein älterer japanischer Mönch aus unserer Gruppe, brachte mich in sein Zimmer und bat mich, mich auf ein Bett zu legen. Sofort begann er mit einer Behandlung. Er richtete seinen kraftvollen Atemstrom auf bestimmte Körperstellen: 21 Atemzüge 45 Mal wiederholt auf jeden ausgewählten Punkt. Eine tiefe Entspannung gewann meinen Körper und meinen Geist und ich begann zu dösen. Drei Stunden später, zurück in der Wirklichkeit, war ich erstaunt, den Mönch entspannt und voll Energie zu finden, nach diesen intensiven Bemühungen. Muhen glaubte, die Methode sei gut auch für den Praktiker, weil mit der tiefen und sanften Atmung seine Atemkapazität sich verbessere, sein Hara (das energetische Schwerpunktzentrum) sich stärke und seine Verbindung mit dem externen Prana (universelle Energie) sich verbessere.
Der verstorbene Muhen Inoue (1904-2000) war von körperlicher Statur klein, doch trug er eine kraftvolle, edle Präsenz. Er hatte diese Methode der Heilung durch den Atem entwickelt, den universellen Lebensatem übertragen durch die fürsorgliche Güte eines Mitmenschen. Er glaubte, dass wenn der Körper eine vollständige Entspannung erreicht, die Selbstheilung von selber beginnt. Auf einem besonderen Anlass hatte Muhen für den Dalai Lama die Geige gespielt, seine Leidenschaft, und der Dalai Lama bescherte Muhen mit dem Phoenix in Anerkennung seiner aktiven Hilfe für andere. An diesem Abend reichte mir Muhen sanft den Phoenix, um ihn zu halten und ihn aus der Nähe zu betrachten und er strahlte die ganze Zeit stolz schweigend.
Wir haben vereinbart, mit den Behandlungen fortzufahren und so reiste ich die 9 Stunden mit dem Auto aus meiner Heimat nach Trimurty, manchmal mit Freunden, die Muhen und seine speziellen Anwendungen ehren wollten. Einmal, nach dem Abendessen, hörte ich ein Klopfen an meiner Tür und zu meiner Überraschung stand Muhen da mit einem verschmitzten Lächeln. Er sprach mit Zeichen und Gesten da sein Englisch rudimentär war. Er zeigte auf sich und dann zu mir und sagte: "Morgen ich dich lehren! ". Dann verschwand er in der Dunkelheit. Total überrascht, wartete ich, bis nach dem Frühstück, um eine Entdeckungsreise zu beginnen.
Mir gegenüber auf der kühlen Terrasse sass Muhen. Er reichte mir eine Zeichnung des menschlichen Körpers mit vielen Punkten an verschiedenen Orten. Er sagte: "Hier ist, wo wir atmen, 21 x 45-mal jeder Punkt (= 945!). Jede Sitzung etwa 3-4 Punkte, ca. 2 Stunden. "Okay, jetzt machest Du auf ihr." Und er zeigte auf eine Freundin von mir, die für eine Sitzung mit Muhen gekommen war. Er zeigte erneut, wie man atmet und sagte: "Jetzt Du tun!".
So bereicherte die Atemtechnik von Muhen meinen Werkzeugkasten. Wie Muhen gesagt hatte, ist die Behandlung für den Patienten tief revitalisierend und entspannend, bringt einen neuen Lebensstrom, während der Geber durch das tiefe, rhytmische Atmen
sich selber regeneriert. Heute in meiner Praxis können nur Kunden, die mit der Anwesenheit von Muhen kommen, von dieser einzigartigen Technik profitieren.